Künstler:innen

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Bettie I. ALFRED

In Berlin lebende Collagenkünstlerin, deren auf alten Schreibmaschinen getippte und collagierte Ankündigungen an die Dadaisten Kurt Schwitters u. Hannah Höch erinnern. Auch Ausstatterin der experimentellen Animatiionsfilme des Filmemachers Daniel Höpfner. Bekannter als Autorin u. Hörspielmacherin (siehe TEXTLEUTE)

Felix BAUMANN

In Berlin lebender Zeichner, geb. 1987 in Ludwigsfelde (DDR), studierte Freie Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Hanns Schimansky, sowie an der Universität der Künste in Berlin bei Mark Lammert, dessen Meisterschüler er bis 2017 war. Seine Zeichnungen mit Micropigmenttusche auf Papier bestehen aus unzähligen winzigen Webmustern, die in mehreren Lagen so verdichtet werden, dass an Textilien erinnernde Strukturen entstehen.

Mateusz BOGDANOWICZ

Tänzer, geb. 1994 in Polen. Kommt vom Hip-Hop und den Kampfkünsten, studierte 2014-2019 er in Krakau Tanz, 2019-2021 Tanzkomposition u. Choreographie an der Folkwang Universität der Künste in Essen, kreierte dort eigene Tanzstücke. Seit März 2022 ist er Ensemblemitglied des Folkwang Tanzstudios.

Jennie BOULTBEE

Tänzerin, geb. 1994 in England. Studierte in London bis 2019 zeitgenössischen Tanz am Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance u. 2019 – 2021 Tanzkomposition u. Interpretation an der Folkwang Universität der Künste in Essen, ist Mitglied des Frauenkollektivs "MassHysteria", das Live- und digitale Arbeiten kreiert. Seit 2021 ist sie Ensemblemitglied des Folkwang Tanzstudios. 

Eva BRUNNER

Geb. 1966 in Kärnten, österreichische Schauspielerin, bekam ihr Kärtnerisch am Mozarteum Salzburg trotz des Erwerbs von Bühnendeutsch nicht abtrainiert, spielte indes fortan nicht mehr in Österreich, sondern an ganz vielen Theatern in Deutschland und der Schweiz. Zauberhafte Hörspielsprecherin. Seit 2016 kann sie auch inszenieren. Verheiratet mit dem Schweizer Neo-Dada-Cellisten Bo Wiget.

Gustave CHAISSAC

1910 – 1964, geboren in Avallon/Frankreich. War als Künstler Autodidakt und lebte von der Schuhmacherei. Er bemalte jeden verfügbaren Malgrund, z.B. ein Brett. Höhlenmalerei und Kinderzeichnungen beeinflussten ihn. Er stand in dauerndem Briefkontakt mit Galeristen, Autoren und Künstlern. An manchen Tagen schrieb er mehrere Briefe. Ein von Chaissac bemaltes 3 m hohes Brett befindet sich im Museum Ludwig Köln. Eine detailgenaue Raubkopie steht im Innenhof der Änderungsschreiberei Köln.

Evelin DEGEN

Geb. 1966 in Deutschland, in Düsseldorf lebende Flötistin, Hochschullehrerin u. Mitbegründerin des PART-Ensembles als interdisziplinär arbeitendes Kollektiv. Als Solistin widmet sie sich vor Allem der Gegenwartsmusik, dokumentiert durch zahlreiche Uraufführungen u. CD-Einspielungen. Konzerte auf Festivals zeitgenössischer Musik in ganz Europa, Nord- u. Südamerika u. Asien. Mit ihrem Duopartner Matthias Geuting arbeitet sie an einer Erweiterung des Repertoires für Flöte u. Orgel.

Jean-Michel FAUQUET

Geb. 1950 in Lourdes. lebt heute in Südfrankreich. Studierte 1984 an der Universität der Philippinen, 1987-89 in Paris an der Sorbonne u. 1989-93 an der École nationale supérieure des Beaux-Arts. Er ist ein Alchimist der Fotografie. Seine Werke entstehen hauptsächlich im Atelier in einem Verfahren, das Zeichnung, Malerei und Skulptur einbezieht mithilfe einfacher und basaler Materialien, um die Motive und Ambientes zu schaffen, die seine FOTOGRAFIEN WIE GETRÄUMT erscheinen lassen. Seine Druckverfahren und die Verwendung besonderer Papiere und Medien lassen sie wie Ölbilder oder Stiche wirken. Werke von Fauquet sind in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Er hat 20 Bücher u. Kataloge veröffentlicht. Ausstellungen in Paris (29x), Graz, Nizza, Oslo, Düsseldorf, Eindhoven, Arles, Bordeaux, Tours, New York, Sapporo, Taipei (Taiwan), Peking, Lishui (China), Seoul (Korea) und Köln (Änderungsschreiberei).

Ronald FRANKE

Geb. 1960 in Bonn, 1966-77 aufgewachsen in Brüssel, 1982-88 Studium an der Kunsthochschule Köln, Meisterschüler von Dieter Kraemer, 1982-91 div. Reisestipendiem. Auf seiner 1. Stipendienreise begann er Flusslandschafts-Aquarellskizzen vom Zug aus festzuhalten, malte dann von Frachtkähnen aus Wasserstraßen und ihre Schleusen als dunkle, theatrale Tore ins Ungewisse. Sein Hauptthema aber wurden expressiv und gestisch gemalte Stadtlandschaften, mit den kubischen Formen brutaler Stadtarchitektur und den Kraftlinien des Straßenverkehrs, bis an die Grenzen der Abstraktion. Zahlreiche Ausstellungen von 1984 bis 2015, seit 2003 als Künstler der Galerie Incontro Köln Teilnahme an internationalen Kunstmessen. Artist in Residence 2012 in Neapel, 2013 in New York, 2014 in Berlin. In seinem letzten schaffensintensiven Lebenjahr experimentierte er mit der Farbe Gold. Ronald Franke starb am 30. Januar 2015 nach schwerer Krankheit.

Matthias GEUTING

Geb. in Deutschland, studierte Kirchenmusik in Essen (Orgel bei Gerd Zacher) u. promovierte in Musikwissenschaft in Bochum. Lehrt an der Folkwang Universität der Künste in Essen u. an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Vorträge u. Publikationen, zahlreiche, auch durch CD- und Rundfunk dokumentierte, Uraufführungen zeitgenössischer Orgelwerke im In- u. Ausland. Arbeitet auf dem Gebiet der Improvisation mit namhaften Vertreter:innen aus Tanz, Performance und Schauspiel. 2020 gründete er mit Evelin Degen das in Essen ansässige PART-Ensemble
für offene, spartenübergreifende Konzertformate.

Claudia GRÜNIG

Geb. im Rheinland. Studierte Malerei in Köln, war Meisterschülerin bei Dieter Kraemer, betrieb auch Trickfilm, Illustration u. Bühnenbild. Als Fotografin komponiert sie surrealistisch anmutenden Szenarien, die wie Gemälde wirken. Im Spannungsfeld zwischen fragiler Intimität und Einsamkeit, hilfreicher Nachbarschaft und übergriffiger Einmischung greift sie Impulse der Wirklichkeit auf und überführt sie in surreale Bildwelten, die darüber hinausweisen. Das Paradoxon, „Fotografien zu erfinden“, gelingt der Künstlerin dabei mit einer Leichtigkeit, die dem Betrachter den Weg öffnet, Sehgewohnheiten und Konventionen hinter sich zu lassen. Rege Ausstellungstätigkeit.

Hannes HELLMANN

Geb. 1954 in Berlin. Schauspielausbildung HdK  Berlin (heute Universität der Künste). 1982-1994 Theater an der Ruhr Mülheim, grafische Arbeiten im Dialog mit dem Maler Michael Irmer, die er mit dessen Tod 1996 beendet, Beschäftigung mit dem Werk von John Cage. 1994-1999 Thalia-Theater Hamburg. 2001-2005 Münchner Kammerspiele. Als Sprecher Neue Musik mit dem Frankfurter Ensemble Modern und dem Klangforum Wien. Seit 1996 in über 200 Film- und Fernsehproduktionen. 2025 Wiederaufnahme der bilderischen Arbeit.

Daniel HÖPFNER

Geb. 1971 Neuburg an der Donau, seit 1972 in Berlin, Musiker u. Filmemacher. Seine experimentellen Puppentrick-Kurzfilme sind als klassische handmade-Animationsfilme realisiert. Sie leben von suggestiven Bildern in scheinbar realen Räumen und ihrer
ausgefeilten Tonspur. Nostalgie, Erinnerung, Spiegelung, Ungesagtes u. Vergessenes erzeugen geisterhafte Stimmungen, die an frühe Stummfilme oder die Filme der Surrealisten erinnern. Man könnte ihn auch einen Tarkowski des Animationskurzfilms nennen. Höpfners erster Film Cherchez la femme (2002) brachte ihn an die Filmhochschule Babelsberg. Mit seinem Abschlussfilm Anhalter gewann er 2008 die GOLDENE LOLA beim Deutschen Kurzfilmpreis. Es folgten Sehen wir uns nicht in dieser Welt... (2013) u. Botschaften (2020), der das Prädikat „besonders wertvoll“ erhielt.

Suse ITZEL

2005-2012 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, 2018-2024 an der Kunsthochschule für Medien Köln (postgraduiert), seit 2021 mit Schwerpunkt Literarisches Schreiben, 2024 Diplom mit Auszeichnung. Zahlreiche Ausstellungen seit 2015 in Österreich, der Schweiz u. Deutschland. In ihren Videoarbeiten u. Installationen imitiert sie Zerstörungs- u. Zerfallsprozesse, Raum u. Architektur geraten in Bewegung. Ihre  jüngsten Arbeiten setzen sich mit sexualisierter Gewalt und psychischer und physischer Krankheit auseinander. Seit 2022 publiziert sie als Autorin.


Mohamat KAMAL ALAVI

Geb. in Teheran. Bildender Künstler u. Filmemacher. Studierte Schauspiel und Filmregie an der Hochschule für Kunst und Architektur Teheran und arbeitet als Regisseur und Produktionsleiter. Seine jüngsten Filme waren „The Single Horn“ (2022) und „Pufferfish“ (2023). Verheiratet mit der Drehbuchautorin Amineh Arani.

Stefan KRAUS

Geb. 1960 in Köln, Kunsthistoriker u. Leiter des Kölner Kunstmuseums Kolumba, dem er durch unkonventionelle Ausstellungs- und Vermittlungskonzepte zu überregionaler Beachtung verhalf. In der Weidengasse zeigte er seine „andere Hälfte“ - Fotografien, Farbskalen u. Texte - und improvisierte auf dem Saxofon im Duo mit dem Komponisten und Marizio-Kagel-Preisträger 2024 Manos Tsangaris.

Christina KUBISCH

Geb. 1948 in Bremen. Installationskünstlerin im Bereich Klangkunst. Ihre Arbeiten bewegen sich im Schnittfeld zwischen  bildender Kunst, Medien und Musik und finden sich in öffentlichen Sammlungen von San Francisco bis Berlin. Ihre„Electrical Walks“, die elektromagnetische Felder der Umgebung hörbar machen, wurden weltweit realisiert.

Lois LENGLACHNER

Geb. in Kärnten. Land-Artist und Arte-Povera-Künstler, Gründer des Centro Arte Povera Himmelberg, baute das in einem Koffer transportierbare Bühnenbild der deutschen Erstaufführung Der Mensch außer sich von Valère Novarina u. malte die Raubkopie einer Stele von Gaston Chaissac. Existenz nicht nachgewiesen.

Liese LYON

Geb. 1973 in Paris, österreichische Schauspielerin und Jodlklubsängerin. 1993-96 Schauspielschule Krauss in Wien, 1994-96 Elevin am Wiener Burgtheater, 1996–97 Dell’ Arte School of Physical Theatre in North-California. Engagementsin Wien am Schauspielhaus, Volkstheater, Theater im Rabenhof, Theater der Jugend, beim Steirischen Herbst u. bei den Wiener Festwochen. Später am Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Mainz, Künstlerhaus Mousonturm, Staatstheater Darmstadt. Mitglied des Vokaltrios Jodlklub, das acapella dreistimmige Volkslieder und Jodler aus dem alpenländischen Raum vorträgt. Lebt in Frankfurt Bockenheim.

Ulrich MARX

Geb. 1960 in Brühl, Theaterquerdenker. Debütierte an der Freien Volksbühne Berlin (West) unter Hans Neuenfels. Als Autor, Schauspieler und Regisseur oszilliert er zwischen Heideggerschem Existenzkabarett und Luhmannschem Anarcho-Boulevard. Als freier Schauspieler Engagements von Aachen bis Zürich. Mehrmals in 30 Jahren übernahm er Regie und Titelrolle in Ein anarchistischer Bankier von Fernando Pessoa, zuletzt 2019 mit Leopold von Verschuer am Theaterdiscounter Berlin. Jahrelang war er in Kunst von Yasmina Reza am Kölner Theater am Bauturm zu sehen. Seit 2015 schreibt er Stücke für das von Sabine Hahn geleitete inklusive Theaterensemble THEATERKÖNIG für Menschen mit und ohne geistige Behinderung.

Yaniel MATOS

Geb. in Santiago de Cuba, Pianist und Cellist. Cello- und Kompositionsstudium am Instituto Superior de Arte de La Habana (Kuba), war Pianist und Arrangeur für einige der besten Bands der 90er Jahre in Havanna, wechselte 2000 nach São Paulo, Brasilien, wo er zusammen mit Ricardo Mosca und Dú Moreira das Trio Mani Padme gründete, 5 Soloalben und 3 mit dem Mani Padme-Trio. Trat mit Musikern und Bands wie Carlinhos Brown, Angra, Timbalada, Heartbreak, Jane Brunnett, Los Jubilados, Antonio Pinto, Rosário Flores, Kiko Loureiro und Dafnis Prieto auf, sowie mit Künstlern wie Yosvany Terry, Gunter Tiedemann, Eugene Friesen, Stephen Katz. Lebt seit 2023 in Bonn.

Valère NOVARINA

Geb. 1942 bei Genf, aufgewachsen in der französischen Savoie am Ufer des Genfer Sees. Als Autor, Theaterdenker u. Regisseur ein schwindelerregender Spracherfinder. 1983 zeichnete er in 24 Stunden die 2567 Figuren seines Stücks Le Drame de la vie, weitere Zeichen-Performances folgten. Seine Uraufführungen inszeniert er seit 1986 beim Festival von Avignon und an den größten Pariser Theatern, wobei er seine Bühnenbilder er mit meterlangen Pinseln selbst bemalt. Zuletzt wurde eine Ausstellung seiner großflächigen Ölbilder u. Videoarbeiten im Februar 2025 im neuen Centre International de la Langue Francaise im Schloss von Villert-Cotterets eröffnet. (Siehe auch TEXTLEUTE)

Carl RABUS

(1898–1983) Geb. in Kempten/Bayern, Maler. Erste Ausstellung 1920 bei Herwarth Walden in der Sturm-Galerie in Berlin. Als expressionistischer Künstler von den Nazis verfolgt, floh er mit seiner jüdischen Frau, der Fotografin Erna Adler (1913-2007) nach Brüssel, wurde nach dem Überfall Belgiens durch die deuttsche Wehrmacht 1940 im Lager St. Cyprien interniert, wo er eindringliche Zeichnungen des Legerlebens anfertigte, 1943 wegen "Rassenschande" erneut verhaftet. Nach 1945 wechselte er zur Abstraktion. Ausstellungen in Belgien, Deutschland, USA u. Israel. Werke befinden sich in Museen in Berlin, Zürich, Basel, Washington, Denver, San Francisco, Brüssel und München. !974 zog das Ehepaar von Brüssel nach Murnau, wo Rabus beim Baden im Staffelsee 1983 starb.

Monika RINCK

Geb. 1969 in Zweibrücken. Veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände und Essays, scheut weder Klugheit noch Komik, lehrt seit 2023 an der Kölner Kunsthochschule für Medien, ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin u. der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung u. gewann mehr Preise als in 3 Zeilen passen. Wenn sie nicht schreiben will, malt sie Pinselzeichnungen und Aquarelle, deren beste an Beuys-Aquarelle erinnern. Eine Auswahl ist zu sehen im Band Apollo 18 im Verlag Wunderhorn, in dem sie das im Original mit Holzschnitten von Raoul Dufy bebilderte Bestiarium des Dichters Guillaume Apollinaire für eine kollektive deutsche Neuübersetzung neu illustriert hat.

Uta RINGS

Geb. 1962 in Kassel, studiert 1981-82 in Paris, 1983-91 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Gotthard Graubner. Lebt u. arbeitet seit 1993 in Köln. Ihr vielfältiges Werk umfasst Leinwandbilder, Papierarbeiten, Wandgemälde, Diaprojektionen, Fotografien, Glasmalerei-Installationen u. -objekte. Das verbindende Element dieser Medien ist die Malerei mit dem Schwerpunktthema des Lichts der Farbe. Für ihre Glasbilder entwickelte sie eine eigene Technik des Farbauftrags.

Karsten THIELKER

Geb. 1965 in Bensberg bei Köln. Als Fotograf Autodidakt, heuert mit 25 Jahren bei der Agentur ap in New York an und wird sechs Jahre lang als Kriegsfotograf in blutige Konflikte geschickt, Bosnien, Somalia. 1995 erhält er zusammen mit seinen Kollegen den Pulitzerpreis für ihre Dokumentation des Genozids in Ruanda. Seit 1997 lebte und fotografierte er in Berlin, wo er 2020 verfrüht starb.

Franz TRÖGER

Geb. 1061 in Kempten. Studierte Klavier und Komposition am Richard-Strauss-Konservatorium München, Geschichte, Politik und Musikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, Magisterarbeit über Pferdebriefmarken im 3. Reich. Lebt in Bamberg und ist Deutschlands wohl einziger Miniaturspieluhrenkomponist, komponiert für Theater, Museen und Literatur und steht selbst auf der Bühne, auf der er gern auch ein paar Worte sagt. Seine Spieluhren montiert er mit motorisierten Miniaturantrieben auf verschiedenste Klangkörper wie z.B. Gitarrencorpora und Zigarrenkisten.

Manos TSANGARIS

Geb. 1956 in Düsseldorf. Als Komponist, Trommler und Installationskünstler einer der bedeutenden Vertreter des neuen Musiktheaters. Als Propagandist des Winzigen schafft er Musiktheater-Miniaturen, die sich wie Moleküle je nach Ort und Umständen drehen und verschieben können, um auf die Räume zu reagieren, in denen sie aufgeführt werden. Die Ritualisierung von Konzertformen durch Technologie und Vervielfältigung – „klassische oder Popkonzerte sind überall gleich konventionell“ – haben ihn dahin geführt, Dinge zu tun, die sich nicht mehr aus dem Kontext reißen lassen. Einen Weltrekord in Kleinheit versuchte er mit einem Musiktheaterstück, das in einem Aufzug vor einem Publikum aus 2 Personen aufgeführt wurde.Wenn er sich als „szenischer Anthropologe“ versteht, geht es ihm um unsere Möglichkeiten, Situationen wahrzunehmen und zu untersuchen. »skené« im Griechischen heißt ursprünglich »Zelt«. »Szenische Anthropologie« sei Menschenkunde in Zelten.

Paula ULBRICHT

Geb. 2007 in Bamberg. Bestickt und bemalt alles, was steht, hängt und liegt: Karton, Haut, Wände, Decken, Zimmer, Miniaturspieluhrlochstreifen und -klangkörper des Komnponisten Franz Tröger wie z.B. Gitarrencorpusse und Zigarrenkisten. Berufswunsch nach dem Abitur: Tätowiererin.

Leopold VON VERSCHUER

Geb. 1961 in Brüssel. Als Schauspieler, Regisseur u. Übersetzer Autididakt. 1981-86 Anfänge im Theater u. auf der Kinoleinwand in Berlin. 1986-93 am Theater an der Ruhr, Mülheim, Tourneen in West- u. Osteuropa, USA u. Lateinamerika. Ab 1993 freischaffend, wechselnd zwischen freien Theaternn u. Stadt- u. Staatstheatern, ab 1994 mit dem französischen Theaterautor u. -künstler Valère Novarina, in dessen Uraufführungen in Frankreich er bis 2007 regelmäßig spielt, ab 1998 sein deutscher Übersetzer u. deutschsprachiger Interpret als Schauspieler und Regisseur in Theater u. Rundfunk. Engagemants und Gastspiele in Köln, Remscheid, Bonn, Düsseldorf, Berlin, München, Stuttgart, Freiburg, Kassel, Paris, Avignon, Lissabon, Wien, Graz, Zürich, Genf u.v.m. Hörfunkregie für Bayerischen Rundfunk, Deutschlandradio, HR. Veröffentlichungen als Übersetzer bei Alexander Verlag, Theater der Zeit, Matrthes & Seitz Berlin. Eröffnete mit der Autorin Kathrin Röggla im Februar 2024 in Köln die ÄNDERUNGSSCHREIBEREI.

Bo WIGET

Geb. 1971 in Wattwil/Schweiz. Cellist, Dada-Performer, Komponist und vielseitiger Arrangeur zwischen klassischer Musik, Neuer Improvisationsmusik, Rock-, Theater- und Hörspielmusik (für DLF, WDR, NDR, BR, SRF), erhält Kompositions- und Bearbeitungsaufträge für verschiedene Solist*innen, Ensembles und Chöre (Sing-Akademie zu Berlin, Kammersymphonie Berlin, Staats- und Domchor Berlin, Lautten Compagney, Argovia Philharmonic u.a.). Zeichnet seit drei Jahren täglich eine Tagesmelodie-Skizze, die er in den sozialen Netzwerken veröffentlicht und In Vila Real (Portugal) u. Köln (Änderungsschreiberei) ausstellte.

Lothar WILDHIRTH

Geb. 1951 in Krefeld, wuchs auf und arbeitete in Westberlin, lebte ab 1988 in Wyk auf Föhr, Schleswig, dann Flensburg. Er hat eine Vorliebe für winzige Striche auf riesigen Blättern, flüchtige Spiegelungen in zarten Farben, die scheinbare Unschuld von Buntstiften auf DinA4-Papier. Das Figurative gerät ihm abstrakt, das Abstrakte figurativ. Er liest dicke Bücher, zum Teil mehrmals. Wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie ihm.

XU Fengxia

Geb. 1963 in Shanghai, chinesische Ghuzeng-Spielerin. Studierte am Konservatoriums u. der Musikhochschule Shanghai, spielte in traditionellen Orchestern und gab Solo-Konzerte. Als Mitglied des Shanghai Orchestra of Chinese Music war sie 1988 auf Gastspielreise in Deutschland. Zur selben Zeit erregte sie mit der ersten Frauen-Rock-Band Shanghais Aufsehen, in der sie als Bass-Spielerin wirkte. 1990 spielte sie im ersten Jazz-Konzert im Shanghaier People’s Theatre. Lebt seit 1991 in Deutschland. Spielt die Wölbbrettzither Guzheng u. die Langhalslaute Sangxian in Formationen für traditionelle chin. Musik, aber auch zeitgenössische- und improvisierte Musik. Als Musikerin kennt Xu keine Grenzen.